Heiligkreuz-Kapelle

in Oberrickenbach

Schon vor mehr als 400 Jahren muss hinten im Hochtal von Oberrickenbach eine Kapelle unserer Lieben Frau gestanden haben, zu der Bruder Konrad Scheuber von der Bettelrüti zu pilgern pflegte. An ihrer Stelle bauten die Bergleute 1565/66 eine geräumigere Kapelle, welche am 30. September 1578 eingeweiht wurde. Das Erdbeben 1604 brachte die Kapelle aber zum Einsturz. Ohne Verzug wurde der Neubau in Angriff genommen, so dass am 2. Maisonntag des Jahres 1604 die neue Kapelle zu Ehren unserer Lieben Frau und der Apostel Petrus und Paulus wieder eingeweiht werden konnte. Als in Oberrickenbach eine eigene Kaplaneipfründe errichtet werden sollte, beschlossen die Talbewohner am Kathrinentag 1785 erneut einen Kapellenneubau. Mit dem Neubau wurde Johann Anton Singer beautragt, der auch die Wolfenschiesser Pfarrkirche erbaut hatte. Dies ist wohl der Grund, dass die Kapelle viele Gleichheiten mit der Pfarrkirche aufweist. Die Kapelle wurde bereits im Jahre 1787 fertiggestellt, empfing die Weihe jedoch erst 8 Jahre später am 13. Oktober 1795. Die Kapelle besass ursprünglich keinen Turm, nur einen Dachreiter. Erst im Jahre 1888, als die Anschaffung eines grösseren Geläutes beschlossen war, wurde über der Sakristei ein Turm errichtet, welcher jedoch ästhetisch ein Fremdköper blieb. Bei einer Gesamtrenovation 1974/75 wurde dieser Turm deshalb wieder abgerissen und durch einen nach zeitgenössichen Vorbildern im Barockstil erbauten Turm ersetzt.

(Quellen: «Jubiläum Kirche Wolfenschiessen» 1277, 1777, 1977, Kirchgemeinde Wolfenschiessen und Historischer Verein Nidwalden, «Nidwalden, Häuser – Kirchen – Leute und Kapellen», Josef Flüeler-Martinez)