Pfarrkirche

Wolfenschiessen

1277 stifteten die Brüder Konrad und Walter nebst anderen Spendern die erste Kirche zu Wolfenschiessen, welche durch Weihbischof Bartolomäus von Konstanz eingeweiht wurde. Die Kirche erfuhr im Verlaufe der Jahrhunderte etliche Anbauten und Renovationen. Da sie jedoch für die immer grösser werdende Bevölkerung zu klein wurde, beschloss man 1775, die Kirche vollständig abzubrechen und im selben Jahre eine neue Kirche zu bauen. Auf dem gleichen Areal entstand dann von 1775 bis 1777 der Neubau der heutigen Kirche. Einer der erfahrensten Kirchenbauer war damals der aus dem Tirol stammende Johann Anton Singer. Er übernahm die Planung und anschliessend auch die Bauleitung. Am 29. Juni 1777 wurde die neue, im barockstil erbaute Kirche durch den päpstlichen Nuntius in der Schweiz, Giovanni Battista Capara, feierlich eingeweiht. Sie ist heute ein Denkmal der letzten Blütezeit der innerschweizerischen Barockarchitektur. Nach Vollendung der Aussenrenovation der Wolfenschiesser Pfarrkirche im Jahre 1967 wurde das spätbarocke Bauwerk unter eidgenössichen Denkmalschutz gestellt. Mit der Beendigung der Innenrestauration 1987 erhielt die Kirche wieder ihre Stilechtheit, die bei der letzten Restauration 1906 in manchen Belangen etwas gelitten hatte. Unter anderem wurden Fundamente des ersten Gotteshauses von 1277 freigelegt. Im Zuge dieser Renovation entfernte man die Deckengemälde von 1907. Heute finden die ursprünglichen, ganz dem Barock verpflichteten Bilder an der Decke die Bewunderung aller Kirchenbesucher.

(Quellen: «Jubiläum Kirche Wolfenschiessen» 1277, 1777, 1977, Kirchgemeinde Wolfenschiessen und Historischer Verein Nidwalden, «Nidwalden, Häuser – Kirchen – Leute und Kapellen», Josef Flüeler-Martinez)